1871 – 1881
Im Jahre 1871 gründete die Jugend von Roßbach einen Junggesellen-Schützenverein. Dies war der Grundstein für die heutige St. Hubertus Schützenbruderschaft. Die damaligen Bestimmungen für eine Vereinsmitgliedschaft wurden schon bald, und zwar von den Gründern selbst, geändert. So hatte man nicht bedacht, dass sichdie Mitglieder selbst durch Eheschließung aus dem Junggesellenschützenverein ausschlossen. Aber unsere Vorväter waren um eine Lösung nicht verlegen. Siefirmierten den Junggesellen-Schützenverein in „St. Hubertus-Schützenverein“ um. So wurden die "überholten Statuten revidiert" und der kleine „Formfehler“ war behoben.
1914 – 1918
In dieser Zeit, während des ersten Weltkrieges, ruhte das Vereinsleben und vieleSchützenbrüder verloren im Krieg ihr Leben, galten als vermisst oder warengefallen.
1919 – 1935
Das Vereinsleben wurde wieder aufgenommen. Die Bruderschaft war offen für die Belange anderer Gemeinschaften und pflegte auch kirchliche Bräuche. So war sie es, die für Roßbachs Kirchturm eine neue Glocke stiftete und im Eingangsbereich der Kirche eine Erinnerungstafel für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Schützenbrüder anbringen ließ. Die Bestimmungen zum Vereinsleben erfuhren in dieser Zeit erhebliche Änderungen. So trat der Schützenverein 1933 dem „Deutschen Schützenbund“ bei. Die Mitgliedschaft beim „Deutschen Schützenbund“ endete jedoch bald wieder. Im Jahr 1935 schlossen sich die Schützen dann der Erzbruderschaft des „Heiligen Sebastianus, Leverkusen“, an.
1939 – 1946
Während der Zeit des Zweiten Weltkrieges fiel das Vereinsleben erneut vollständig aus.Wieder gab es zahlreiche Todesfälle bei den Schützenbrüdern und Jungschützen.Nach Kriegsende fand am 22.09.46 nach einigen Vorbesprechungen die erste offizielle Versammlung statt. So waren es Roßbachs Schützenbrüder, die als erste ihre Vereinstätigkeit in der Verbandsgemeinde Waldbreitbach, vormals Amt Neuerburg, wieder aufnahmen. Am Michaelstag 1946 fand das erste Schützenfestnach dem Kriege statt. Aufgrund der damaligen Bestimmungen und der begrenzten Möglichkeiten wurde der erste Schützenkönig nicht ausgeschossen, sondern mit Steinen ausgeworfen.
1947 – 1954
Jetzt war man technisch fortgeschrittener und ermittelte die Königswürde durch einen Wettstreit mit der Armbrust. Im Jahre 1950 wurde der Schützenkönig erstmals miteinem Luftgewehr ausgeschossen. Im darauffolgenden Jahr schaffte derTraditionsverein anlässlich des 70-jährigen Vereinsbestehens einheitliche Hüte an. 1952 kam beim Königsschießen erstmals ein Karabiner zum Einsatz. Der St.Hubertus Schützenverein trat 1949 dem „Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften, Leverkusen“, bei und führte ab jetzt die Bezeichnung„St. Hubertus Schützenbruderschaft“. 1952 trat die Bruderschaft dem "Bezirk Wied" bei. 1953 errichtete die Bruderschaft eine neue Schützenhalle im Maßbachtal. Man pflegte kirchliche Bräuche und errichtete zum Gedenken an die Gefallenen und Vermissten das Ehrenmal auf dem Vorplatz zur Kirche. 1954 erlebte die Bruderschaft ihren größten überregionalen Erfolg.Schützenbruder Johann Becker gewann das Bundeskönigsschießen der „Historischen Deutschen Schützenbruderschaften“.
1955 – 1965
„Anfang Juli 1955 gründeten wir ein Tambour-Corps. Die Instrumente kaufte uns der St.Hubertus-Schützverein. Wir begannen mit 16 Mann und übten tüchtig". Dies ist ein Auszug aus dem Berichtsheft des Tambour-Corps Roßbach aus den 50-er Jahren. Heute kann das Tambour-Corps auf sein nunmehr 50-jähriges Bestehen zurückblicken. In den folgenden Jahren übernahm die Bruderschaft die Durchführung der alljährlichen Kirmes. 1964 anlässlich der 100-Jahr-Feier unserer Kirche wurde die neue und jetzt noch aktuelle Bruderschaftsfahne geweiht. Des Weiteren bestimmte man als Zeitpunkt für das Königsschießen den letzten Sonntag im August. Dieser Termin ist bis heute unverändert sogeblieben. Für alle Roßbacher Kinder richtete die Schützenbruderschaft erstmals im Dezember 1965 eine Nikolausfeier aus. Für die Kinder kommt seitdem alljährlich der Nikolaus und beschenkt sie mit einer reichgefüllten Tüte.
1972 – 1974
Gesetzliche Bestimmungen und Verwaltungsvorschriften machten der Bruderschaft Probleme. So wurde vom Landratsamt, heute Kreisverwaltung, die Schießanlage im Maßbachtal geschlossen. Nachdem man die Auflagen erfüllt hatte, konnte die Anlage noch imselben Jahr jedoch wieder genutzt werden.
Haftungsrechtliche Bestimmungen erforderten die Eintragung ins Vereinsregister.Die Bürgerschaft von Roßbach wünschte sich eine Mehrzweckhalle. Diesen großen Wunsch konnte die Ortsgemeinde mit ihren eigenen finanziellen Mitteln allein nicht umsetzen. So übernahm die Bruderschaft mit 60.000,- DM einen Teilbetrag der Gesamtbaukosten. Man beteiligte sich an der Finanzierung mit Bareinlagenund der Restbetrag wurde durch ein Darlehen aufgebracht. Für die Absicherung des Darlehensbetrages traten Vereinsmitglieder durch persönliche Bürgschaften ein. Selbstverständlich wurden darüber hinaus erhebliche Eigenleistungen erbracht.
1976
In diesem Jahr war die Bruderschaft Ausrichter der 25-Jahr-Feier des Bezirkes Wied.Gleichzeitig feierte sie ihr 95-jähriges Bestehen.
1977 – 1979
Ein neues Kapitel in der Vereinsgeschichte wurde aufgeschlagen: Die Gründung der"Sportschützen“. Damit war ein Aufschwung im Vereinsleben unverkennbar.Die sportlichen Erfolge nahmen zu. Nun wurden auch die Uniformen modernisiertund neue Hüte und Krawatten angeschafft. Erstmals in der Vereinsgeschichte trug man einen "Damenwettbewerb" aus, bei dem die Bürgerkönigin ausgeschossen wurde. Die erste Romfahrt, noch vielen Teilnehmern lebhaft in guter Erinnerung, fand statt. Mit einer Audienz beim Papst wurde diese Reise zu einem unvergleichlichen und unvergesslichen Erlebnis.
1980 – 1987
1980 wurde mit der Erweiterung der Schießhalle begonnen. Mit einem Gesamtaufwand von rund 20.000,- DM zuzüglich 720 Stunden Eigenleistung, wurden die Vorhalle errichtet und die Toilettenanlage renoviert. 1981 konnte die Bruderschaft auf 100 JahreVereinsgeschichte zurückblicken und ihr 100-jähriges Bestehen feiern. Um dieses Fest in entsprechendem Rahmen begehren zu können, schafften viele Bürgerunserer Gemeinde Fahnen an. Die Sammelbestellung dieses Fahnenschmuckes erfolgte aufgrund der Vereinsinitiative der Schützenbruderschaft.
In 1982 wurde die zur Zeit aktuelle Königskette neu angeschafft. In diesem Jahrwurden auch die verloren gegangenen Böllerkanonen wieder aufgefunden. Seitherwerden diese zu besonderen Anlässen und Feierlichkeiten eingesetzt. 1987 nahmen Mitglieder unserer Bruderschaft an den Feierlichkeiten zur Umbettung unserer Mutter Rosa teil.
1988 – 1989
Die Ortsgemeinde Roßbach errichtete eine neue Gesamtsportanlage. Die Auflagen der Kreisverwaltung bezüglich der Schießanlage belasteten den Verein sehr. Dies warfür die Schützenbruderschaft ein willkommener Anlass, sich dem Bauvorhaben der Gemeinde anzuschließen. So kam es zum Bauabschnitt "Sportgelände-Schützenhaus". Die Gesamtkosten für das Bauprojektwurden mit 185.000,- DM vorausberechnet. Die Finanzierung erfolgte zum einen über Zuweisungen von Land und Kreis und zum anderen über eine Beteilung der Gemeinde und den Eigenanteil der Bruderschaft i.H.v. 50.000,- DM zuzüglich 3000Stunden Eigenleistung. Schon im Juli 1989 begannen die Bauarbeiten. Stolz wurde dann im November des gleichen Jahres der neue Luftgewehrstand fertiggestelltund das Richtfest gefeiert. Nach der Dacheindeckung ging es dann mit dem Innenausbau weiter.
Ab hier war keine Eigenleistung mehr vorgesehen.
1990 – 2003
Das neue Schützenhaus am Sportzentrum wurde im April 1990 eingeweiht. Die Schützenbruderschaft trat dem „Rheinischen Schützenbund“ bei. Auch die zweite Romfahrt konnte im Jahr 1991 durchgeführt werden. 1994 wurden der Schießplatz aufgrund von Auflagen der Kreisverwaltung umgebaut und 1995 die Bruderschaftsfahne aufwendig restauriert. 2001 wurde der Förderverein derBruderschaft gegründet. Auch hierfür erfolgte eine Eintragung im Vereinsregister. In diesem Jahr fanden zudem das Kreiskönig- und Kreispokalschießen sowie die Feier zum 50-jährigen Bestehen des "Bezirkes Wied" in unserer Heimatgemeinde statt. In 2003 wurde ein Abstellraum ander Schießhalle im Maßbachtal angebaut. Selbstverständlich brachte die Bruderschaft auchhierbei wieder erhebliche Eigenleistungen. Aufgrund der hohenNachfrage und der großen Nachfrage, kam es zur dritten Romfahrt.
2006
In diesem Jahr nahm die Bruderschaft an den Feierlichkeiten zum 100. Todestag unserer Mutter Rosa teil.